Don Carlos, der mit der späteren Olympiasiegerin Shamrock/Matthias Baumann den
Mutterstamm gemeinsam hat, entstammt einer sehr kleinen, sensiblen Mutter. Er selbst
war nicht ohne Eigensinn, sowohl im Umgang als auch unter dem Reiter. Beim
Hengstmarkt 1964 wurde er mit dem billigsten Kaufpreis an letzter Stelle des Celler Lots
eingestuft. Ein Irrtum, den der Hengst durch seine spätere Bedeutung richtig stellen,
aber natürlich nicht mehr rückgängig machen konnte. Dass seine Nachkommen im
Allgemeinen nicht ganz einfach und nicht selten gallig im Sprunggelenk waren,
wurde bald bekannt, als Tatsache aber in Kauf genommen. Sie fielen ihren Reitern
nicht in den Schoß, forderten Geduld und Können. Sie dankten mit meist erstaunlichen
Leistungen.
Don Carlos hat von 1966 bis 1981 in Großenwörden gestanden, ehe seine Nottötung
erforderlich wurde. Noch lange nach seinem Tode haben ihn zahlreiche Züchter, dank
größerer Vorräte an Tiefgefriersperma benutzt.
Sein im internationalen Springsport bekanntester Nachkomme war sicherlich der von
Peter Schmitz gerittene Wallach Diavolo 4, aber auch Pferde wie Daniela 79/Klaus
Reinacher und Day Dream/Thomas Bartels sorgten für Furore.
Seine im hannoverschen Zuchtgebiet eingesetzten Söhne haben sich insgesamt gesehen
als Positiv-Vererber ausgewirkt:

Der erste von ihnen war Don Camillo , der nur kurz deckte, aber dennoch so manches gute
Springpferd lieferte. Er zeichnet verantwortlich als Muttervater des Böckmann´schen
Inschallah xx-Sohnes Ile de Bourbon.
Donkosak lieferte zunächst in Oldenburg hervorragende Parcourspferde, ehe er selbst
international eingesetzt wurde, später aber in Süddeutschland seine Beschälertätigkeit
wieder aufnahm.
Bedeutend wurde auch der Rappe Dorian , interessanterweise aus einer Domspatz-
Mutter stammend und somit auf Dömitz I ingezogen, der hoch betagt bei Norbert
Bramlage in Bünne steht. Dorian selbst hat die Hengstleistungsprüfung über
Sporterfolge erbracht. Seine überwiegend schwarzen Kinder befinden sich fast
ausschließlich in der Hand von Spitzenreitern.
Zur noch jüngeren, aber sehr bewährten Beschälergarde Celles zählt Dynamo ,
gezogen aus einer Goldfalck/Duellant-Stute. Er beweist sich stets aufs Neue als
Springpferdemacher und wartet auf Verdener Auktionen stets mit teuren Nach-
kommen auf. Seine bekannteste Tochter ist die Stute Dollar Girl, die zunächst unter
Thomas Fuchs, heute unter John Whitaker im internationalen Parcoursgeschehen
mitmischt.

Speziell die Verdener Auktionen hat auch Don Juan belebt, der aus einer Eljen-Mutter
stammt und Vollbruder des Springpferdes Dixato (Marion Henkel) ist. Sein
bekanntester Nachkomme ist der Fuchs Genesis/Tina Cassan (GB).
Dakar und Don José haben das hannoversche Zuchtgebiet verlassen, und auch über
Don Pedro liegen bisher wenig aussagekräftige Daten vor.
Allerdings sind die Vollbrüder Drosselklang I und II , als Vollbrüder des Springpferdes
Diavolo 4, populäre Vererber geworden.

Quelle: "Die Dynastie der Hengste Hannovers", Schridde/Köhler, 1992

zurück